Männerriege besuchte das Wasserschloss Europas Am letzten Augustwochenende weilte die Männerriege Sumiswald im Grimselgebiet. Die Stromproduktion aus Wasserkraft und touristische Attraktionen standen auf dem Reiseprogramm. Im Zweijahresturnus organisiert die Männerriege Sumiswald eine zweitägige Vereinsreise. Heuer war das Ausflugsziel das Grimselgebiet, wo laut Prospekt-Slogan die Energien fliessen. Zeitig Tagwache gab es am 30. August für ein Dutzend Sumiswalder Männerturner. Der von Kamerad Henry Steiner chauffierte Kleinbus der Sommer AG startete bereits um sechs Uhr in Richtung Haslital. Nach gut 200 Kilometern erreichte die Gruppe pünktlich um 8.30 Uhr den Treffpunkt Gerstenegg. Unter fachkundiger Führung von Werner Marti besichtigte man als Ouverture tief im Berg das KWO-Kraftwerk Grimsel 2. Nach einer Fahrt durch das Stollenlabyrinth konnten im Maschinenraum die imposanten Turbinen und Generatoren zur Stromerzeugung bestaunt werden. Mit einer Effizienz von rund 75 Prozent kann das Wasser dank überschüssiger Energie und den Pumpspeicherwerken mehrmals genutzt werden. Die Kraftwerke Oberhasli (KWO) bieten ungefähr 500 Personen Arbeit. 40 Jahre Kristallkluft 1974 entdeckten Mineure bei Ausbrucharbeiten des Zugangsstollens eine 14 Meter lange Mineralkluft. Das Jahrmillionen alte geologische Naturphänomen wurde umgehend unter Schutz gestellt. Sie liegt 1800 Meter vom Stolleneingang entfernt und ist ein echter Kontrast zur Hightech-Stromerzeugung der Gegenwart. Die Rückkehr ans Tageslicht dauerte für die Besucher aus dem Emmental nicht lange. Ein kurzer Fussmarsch auf dem historischen Säumerweg führte zur 90 Meter hohen Rätrichsboden-Staumauer. Im Innern des 1950 beendeten Bauwerkes imponierten vor allem die vielen Hohlräume und die Sicherheitsvorkehrungen. Auf der Wasserscheide Das „Stromer“-Mittagessen im Grimsel Hospiz war im Besichtigungs-Arrangements inbegriffen. Von hier brachte die Gondel der Sidelhornbahn die Gäste schwerelos über den Grimselsee ins Oberaargebiet der Wasserscheide zwischen Süd und Nord. Einer Bergwanderung folgte der Zimmerbezug im „Grimselblick“ auf Walliserseite der Passhöhe. Am Sonntag lockte mit der Gelmerbahn Nervenkitzel pur. Ist sie doch mit ihren 106 Prozent die steilste Standseilbahn Europas. Die 1926 erbaute Bahn befördert seit zehn Jahren Passagiere in der Fast-Senkrechten hinauf zum türkisfarbenen Gelmerstausee. Dessen Umwanderung mit Blick in die faszinierende Haslitaler-Bergwelt und die gewaltigen - vom Gletscher glatt geschliffenen – Felswände bildete ein weiterer Höhepunkt. Von der Talstation aus führt eine Hängeseilbrücke über die Schlucht des Handeggfalls zur dortigen Alpkäserei. Nach der Mittagsrast und dem Einkauf von regionalen Käse-Spezialitäten traten die Männerriegeler voller schöner Eindrücke die Heimreise an. Bilder und Text: Ulrich Steiner
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