Mit den Frauen ins Berner
Oberland. Auf ihrem diesjährigen Verinsausflug besuchte die
Männerriege Sumiswaldie „Site Alp“ ob Zweisimmen. Hier
werden 45 Kühe gesömmert und ihre Milch zu Berner Alpkäse
verarbeitet. Zum Z`nacht gab es Rösti und selbstproduziertes
Kalbfleisch. Alle zwei Jahre organisiert die Männerriege
Sumiswald einen Ausflug mit den Frauen. Bei prächtigem
Spätsommerwetter führte die Reise am 31. August mit dem
„Sommer-Car“ ins Simmental im Berner Oberland. Erster
Fixpunkt war der Parkplatz beim leider geschlossenen
Restaurant Sparenmoos. Von hier fuhren die wagemutigen
Teilnehmer mit dem Trottinett nach Zweisimmen hinunter und
mit dem Postautokurs wieder hoch. Die Wanderlustigen
schnürten ihr Schuhe und machten sich auf einen gemütlichen
Marsch Richtung „Site Alp“. Der Moorweg führte durch das
Naturschutzgebiet „Sparenmoos – Neuenberg“ einer Landschaft
von nationaler Bedeutung (LVNB). Zum Apéro mit
selbstproduzierten Käsespezialitäten trafen sich beide
Gruppen vor der stattlichen Alphütte auf der Site Alp. Sie
ist seit dem Jahre 1986 im Besitz von Familie Alfred und
Kurt Santschi aus Schwanden bei Sigriswil. Die Alp liegt
teils in der Gemeinde Zweisimmen und teils in der Gemeinde
Boltigen. Das 96 Hektaren grosse Sömmerungsgebiet erstreckt
sich von 1250 bis1620 Meter über Meer. Hier werden jeden
Sommer während 100 Tagen 45 Milchkühe und 20 Rinder gealpt.
Die Milch wird in der vor zehn Jahren aus eigenem
Lothar-Holz erbauten Rundholzhütte hauptsächlich zu Berner
Alpkäse (AOC) verarbeitet. Zusätzlich wird die Milch von
vier umliegenden Alpbetrieben gekauft und verkäst. Die dabei
anfallende Schotte (Käsmilch) wird an die 100
Freilauf-Mastschweine verfüttert. Der 30-Hektaren-Talbetrieb
von Familie Santschi befindet sich in Schwanden bei
Sigriswil auf rund 1000 Meter über Meer. Dort - in der
Bergzone III – betreiben Santschis seit Generationen
Kälbermast. Kein Wunder also, dass die Emmentaler
Männerturner und ihre Reisebegleiterinnen zum Nachtessen mit
einer währschaften Rösti und Kalbs-Geschnetzeltem aus
Eigenproduktion verwöhnt wurden. Als Dessert tischte die
Sennerin standesgemäss „Merängge“, garniert mit würziger
Nidle aus frischer Alpenmilch, auf. Zwischen den einzelnen
Gängen blieb den Gästen genügend Zeit zum gemütlichen
Beisammensein und zum Geniessen des abendlichen Oberländer
Bergpanoramas.
Bilder und Text: Ulrich Steiner
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